Shell Eco-marathon 2019: Neue Strecke stellt Studenten vor neue Herausforderungen
24. Juni 2019
Dieselfahrverbote, Tempolimit auf Autobahnen, Fridays for Future, Elektromobilität, E-Fuels – selten war die Gemengelage, in der Studenten zum Shell Eco-marathon antreten, aktueller als diesmal. 161 Teams aus 25 Ländern Europas und Afrikas präsentieren vom 1. bis 5. Juli im Rahmen des „Make the Future Live“-Events in der Mercedes-Benz World südlich von London ihre Ideen von künftiger Mobilität und innovativem Design. Darunter zwölf Teams aus Deutschland.
„Mit muc019 haben wir zum ersten Mal in der Geschichte des TUfast e.V. einen Zweisitzer entwickelt“, sagt Robin Frasch, Sprecher des Teams der TU München. „Unser Fokus lag hierbei auf enormer Gewichtsreduktion, die uns um 15 Kilogramm gelang, sowie verbesserter Fahrdynamik, um gleichzeitig die Sicherheit und den Fahrkomfort unserer Fahrer/innen bei verbesserter Effizienz zu gewährleisten.“
In der sogenannten Mileage Challenge geht es darum, eine bestimmte Strecke mit so wenig Energie (Kraftstoff beziehungsweise Kilowattstunden) wie möglich zurückzulegen. Im vergangenen Jahr beeindruckte das französische Team Microjoule-La-Joliverie in der Kategorie der Prototypen mit Ottomotor mit fast schon unglaublichen 2.324 Kilometern mit einem Liter Kraftstoff. Die sonst so erfolgsverwöhnten Studenten der TU München haben 2018 nicht ganz erreicht, was sie sich vorgenommen hatten und mussten sich letztlich mit einem achten Platz in der Kategorie der batterieelektrisch-betriebenen „UrbanConcept“-Fahrzeuge zufriedengeben.
Einfacher wird es in diesem Jahr für die Studenten nicht, denn mit dem neuen Veranstaltungsgelände wartet auch eine neue Strecke, an deren Eigenschaften die Studenten ihre Fahrstrategien anpassen müssen. Die Bedingung für einen erfolgreichen Wertungslauf ist, dass die Strecke von 16 Kilometern (11 Runden à 1,45 km) in maximal 39 Minuten zurückgelegt wird. Wer zu schnell fährt, verbraucht zu viel Energie. Wer zu langsam fährt oder liegenbleibt, überschreitet das Zeitlimit. Bei den Fahrzeugen, die die Zielmarke rechtzeitig erreichen, wird anschließend gemessen, wie viel Kraftstoff sie verbraucht haben und dann hochgerechnet, wie weit sie zum Beispiel mit einem gesamten Liter gekommen wären. Das erklärt die enormen Reichweiten. Wer es schafft, kann vier Wertungsläufe absolvieren – der jeweils beste entscheidet am Ende über die Gesamtplatzierung.
Mit vorwiegend alternativen Antriebsformen zum WM-Titel?
Neben der „Mileage Challenge“ treten in London zudem die jeweils besten „UrbanConcept“-Teams aus dem europäischen, dem amerikanischen und dem asiatischen Shell Eco-marathon in der sogenannten Drivers‘ World Championship an. In dieser „Königsklasse“ mussten sich die Europäer im Vorjahr einem Team aus Indonesien geschlagen geben.
Verglichen mit den anderen teilnehmenden Ländern ist das Interesse der deutschen Studenten an alternativen Antrieben enorm. Von den zwölf deutschen Teams sind in diesem Jahr gleich acht mit Wasserstoff oder batterieelektrisch unterwegs. „Im Pkw-Sektor wird die Bedeutung der Elektromobilität zunehmen, und hier sprechen wir sowohl über batterieelektrische als auch über Brennstoffzellenfahrzeuge“, sagt Dr. Thomas Zengerly, Vorsitzender der Geschäftsführung der Shell Deutschland Oil GmbH. Shell hatte kürzlich angekündigt, noch in diesem Jahr 50 Hochleistungsladesäulen mit insgesamt 100 Ladepunkten an seinen Tankstellen zu errichten. Die eine Lösung für alle Transportmittel gebe es hingegen nicht, so Zengerly. Entsprechend wird Shell künftig ein Mosaik an Kraftstoffen anbieten.
BUNDESLAND/STADT | TEAM | ANTRIEB | FAHRZEUGKATEGORIE | SCHULE |
---|---|---|---|---|
Bayern | - | - | - | - |
München | TUfast Eco Team | Elektroantrieb | UrbanConcept | Technische Universität München |
München | Hydro2Motion | Wasserstoff/ Brennstoffzelle | Prototype | Hochschule für Angewandte Wissenschaften München |
Brandenburg | - | - | - | - |
Neuruppin | Evi Neuruppin | Elektroantrieb | UrbanConcept | Evangelische Schule Neuruppin |
Cottbus-Senftenberg | Lausitz Dynamics | Wasserstoff/ Brennstoffzelle | UrbanConcept | Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Campus Senftenberg) |
Mecklenburg-Vorpommern | - | - | - | - |
Rostock | Hanseatic Efficiency | Benzin | Prototype | Universität Rostock |
Stralsund | ThaiGer-H2-Racing Stralsund | Wasserstoff/ Brennstoffzelle | Prototype | Hochschule für Angewandte Wissenschaften Stralsund |
Stralsund | Greendrive | Elektroantrieb | Prototype | Schulzentrum am Sund |
Baden-Württemberg | - | - | - | - |
Karlsruhe | High-Efficiency-Karlsruhe | Benzin | Prototype | Hochschule Karlsruhe |
Offenburg | Schluckspecht_ | Diesel | UrbanConcept | Hochschule für Angewandte Wissenschaften Offenburg |
Nordrhein-Westfalen | - | - | - | - |
Köln | Team NAOB | Wasserstoff/ Brennstoffzelle | Prototype | Nicolaus-August-Otto-Berufskolleg Köln |
Hessen | - | - | - | - |
Friedberg | THM Motorsport-Team Efficiency Prototype | Benzin | Prototype | Technische Hochschule Mittelhessen (Friedberg) |
Friedberg | THM Motorsport-Team Efficiency | Benzin | UrbanConcept | Technische Hochschule Mittelhessen |
Über den Shell Eco-marathon
Ziel des Shell Eco-marathon ist es, ein Fahrzeug zu konstruieren, das eine bestimmte Distanz mit möglichst wenig Energie zurücklegt. Gefahren wird in zwei Kategorien: Im Gegensatz zur Kategorie der Prototypen, bei der den Teams in der Konstruktion kaum Grenzen gesetzt sind, müssen die Fahrzeuge der Kategorie UrbanConcept wesentliche Eigenschaften haben, die auch im Straßenverkehr erforderlich sind. Es gibt jeweils zwei Hauptarten von Motoren: Verbrennungs- und Elektromotor. Beim Verbrennungsmotor können die Teilnehmer zwischen Benzin, Diesel, Ethanol oder synthetischem Diesel aus Erdgas (GTL) wählen. Beim Elektromotor zwischen Batterie und Wasserstoff-Brennstoffzelle. Nach einer zurückgelegten vorgegebenen Distanz wird der Kraftstoffverbrauch ermittelt und hochgerechnet, wie weit das Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen ganzen Liter Kraftstoff oder dessen Äquivalent in Kilowattstunden verbraucht hätte. Die Durchschnittgeschwindigkeit liegt bei 25 km/h. Das effizienteste Fahrzeug in jeder Kategorie gewinnt. Offiziell wurde der Wettbewerb erstmals 1985 in Frankreich ausgetragen.
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