
Shell Stellungnahme zum Ankauf russischen Öls
05. März. 2022
Wir sind entsetzt über den Krieg in der Ukraine und haben bereits unsere Absicht deutlich gemacht, aus Joint Ventures mit Gazprom - das sich mehrheitlich im Besitz der russischen Regierung befindet - und verbundenen Unternehmen auszusteigen sowie unsere Beteiligung an einem bedeutenden Gasleitungsprojekt von Russland nach Europa zu beenden.
Wir sind in fortwährendem Gespräch mit Regierungen über die Folgen des Krieges für die Sicherheit der Energieversorgung gewesen. Wir haben stets entsprechend unseres Verständnisses der Absicht, Energieflüsse aus Russland vorerst zuzulassen, um die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten, gehandelt.
Gestern (4. März 2022) haben wir eine schwierige Entscheidung getroffen, eine Ladung russisches Rohöl zu kaufen. Unsere Raffinerien produzieren Benzin und Diesel sowie andere Produkte, auf die sich die Menschen täglich verlassen. Um es klar zu sagen: Ohne eine ununterbrochene Versorgung der Raffinerien mit Rohöl kann die Energiewirtschaft in den kommenden Wochen nicht sicherstellen, dass die Menschen in ganz Europa weiterhin mit lebenswichtigen Produkten versorgt werden. Ladungen aus alternativen Quellen wären nicht rechtzeitig eingetroffen, um Störungen der Marktversorgung zu vermeiden.
Wir haben diese Entscheidung nicht auf die leichte Schulter genommen und wir verstehen die starken Gefühle um sie herum.
Wir werden weiterhin Alternativen zu russischem Öl wählen, wo immer dies möglich ist, aber das kann nicht über Nacht geschehen, weil Russland für die globale Versorgung von großer Bedeutung ist. Wir haben intensive Gespräche mit Regierungen geführt und folgen weiterhin ihren Leitlinien zu diesem Thema der Versorgungssicherheit und sind uns sehr wohl bewusst, dass wir dieses Dilemma mit größter Sorgfalt bewältigen müssen. Wir begrüßen jegliche Richtungsvorgabe oder Erkenntnisse von Regierungen und politischen Entscheidungsträgern, während wir versuchen, Europa und die Wirtschaft am Laufen zu halten.
Wir werden Gewinne aus der begrenzten Menge an russischem Öl, die wir kaufen müssen, in einen speziellen Fonds überführen. Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen mit humanitären und Hilfsorganisationen zusammenarbeiten, um herauszufinden, wo die Gelder aus diesem Fonds am besten eingesetzt werden können, um die schrecklichen Folgen dieses Krieges für die Menschen in der Ukraine zu lindern.