
Herkunftsnachweise: Mehr Transparenz für grünen Strom im Energiemarkt

Shell Energy
November 2024
Herkunftsnachweise (HKN) für Strom sind ein wichtiges Instrument für die Transparenz im Energiemarkt. Die HKN belegen klar, wo und wie Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wurde. Sie bieten Unternehmen eine Grundlage, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen. Zugleich können Verbraucher bewusst entscheiden, woher sie ihren Strom beziehen.
Für Unternehmen und Verbraucher werden Informationen über die Energiequellen, die sie nutzen, immer wichtiger, insbesondere in Hinblick auf CO₂-Emissionen und Umweltbelastung. Die Nachfrage nach Strom aus nachweisbar erneuerbaren Energiequellen wächst zudem stetig.
Die Stromkennzeichnungspflicht sieht vor, dass Energieversorger für Endverbraucher den genutzten Energiemix ausweisen müssen, einschließlich der entwerteten HKN. Über einen verlässlichen elektronischen Mechanismus geben diese Einblick in das Herkunftsportfolio – mit eindeutig belegten Informationen über den Produktionszeitraum, das Herkunftsland und die Art der Erzeugungsanlage. Strom kann damit unabhängig von seinem physischen Lieferweg als grün gekennzeichnet werden, da HKN auch unabhängig von der Stromversorgung erworben werden können.
Unternehmen können durch den Einsatz von HKN ihren Stromverbrauch transparent ausweisen. Davon profitieren diejenigen, die ihre Nachhaltigkeitsziele öffentlich kommunizieren und ihre Quellen und Technologien für erneuerbare Energien demonstrieren wollen. Ein HKN entspricht einer Megawattstunde an produziertem Strom – bei dem Unternehmen und Verbraucher sicher sein können, dass es sich um grünen Strom handelt. So lässt sich auch das Vertrauen in Unternehmen und Energiemärkte stärken.

Vorteile für Industriekunden in der Nachhaltigkeitsberichterstattung
HKN können Industriekunden dabei helfen, gezielt erneuerbaren Strom auszuwählen, um ihre Scope-2-Emissionen und ihren CO₂-Fußabdruck zu senken. Vorteile ergeben sich auch vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sowohl Kunden als auch Aufsichtsbehörden fordern mehr Transparenz, wenn es um die Umweltauswirkungen von eingesetzten Energien geht. HKN geben dank der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der regulatorischen Kontrolle durch das HKNR die notwendige Sicherheit und können ein zusätzliches Qualitätsmerkmal darstellen.
Zudem haben Unternehmen durch die HKN die Möglichkeit, in bestimmte Technologien oder geografische Standorte zu investieren. So bieten HKN flexible Möglichkeiten, den Strommix an die eigene Nachhaltigkeitsstrategie anzupassen und gezielt die Art der Erzeugung und das Herkunftsland auszuwählen.
Eine weitere Möglichkeit zum längerfristigen Bezug von Herkunftsnachweisen sind Corporate Power Purchase Agreements (CPPA). Diese erlauben es u.a. Unternehmen, sich eine Erneuerbaren-Quelle aus einem spezifischen Asset zu sichern und zudem unter bestimmten Voraussetzungen, eine Lieferung von gekoppelten HKN zertifizieren lassen.

Ausbau der Erneuerbaren wird gefördert, Vertrauen der Kunden gestärkt
Ein zentraler Aspekt der HKN ist ihr Beitrag zur Förderung erneuerbarer Energien und zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks im Energiemarkt. Wird der Ausbau erneuerbarer Energien durch die Nachfrage nach grünen HKN vorangetrieben, steigt auch die Attraktivität für neue Investitionen in entsprechende Anlagen. Ebenso spielen HKN eine große Rolle, wenn es um das Vertrauen von Kunden geht. Die Angaben zu Herkunft und Art des Stroms verbessern die Transparenz auf dem Markt erheblich. So können Unternehmen Compliance-Risiken reduzieren und sich gegenüber den Aufsichtsbehörden als verantwortungsvolle Akteure positionieren. Verbraucher und Unternehmen haben durch die Stromkennzeichnungspflicht die Möglichkeit, den Energiemix des jeweiligen Anbieters nachzuvollziehen. Außerdem können sie selbst entscheiden, welche Anlagen, Technologien und Standorte sie unterstützen möchten. Dies steigert wiederum die Nachfrage nach diesen Angeboten.
Zukunftsperspektiven in der Zeit nach der EEG-Förderung
In den kommenden Jahren dürften die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung weiter steigen – und HKN eine noch größere Rolle spielen. Mit dem voranschreitenden Auslaufen der EEG-Förderung ist künftig mit einer zunehmenden Marktliquidität für HKN zu rechnen, da immer mehr Energie aus Post-EEG-Anlagen stammt. Diese Entwicklung wird durch die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Energiequellen gefördert.
Nachhaltigkeitsverpflichtungen von Unternehmen werden den Markt für HKN absehbar prägen. Zum Beispiel, indem Kunden zunehmend spezielle Programme wie etwa zum regionalen Bezug von Energie auflegen, um die Endverbraucher zu erreichen.