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Offshore Windräder

Wind in Sicht: Deutschland baut die Offshore Windenergie in Nord- und Ostsee aus

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Shell Energy
Juni 2023

Erneuerbare Energien spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energiequellen. Einer der am schnellsten wachsenden Bereiche weltweit ist dabei die Windenergie.

In den kommenden Jahren soll sich nun auch in der deutschen Nord- und Ostsee einiges tun. Denn Deutschlands Ziele für die Energiewende sind ehrgeizig: Bis 2023 soll sich der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Strommix nahezu verdoppeln. Bis zum Jahr 2030 soll die installierte Leistung von Offshore-Windenergie auf mindestens 30 Gigawatt (GW) und bis 2045 auf mindestens 70 GW steigen. Der Nordsee-Gipfel in Ostende hat den Zielen noch einmal neuen Schwung verliehen.

In Deutschland bietet das Windenergie-auf See-Gesetz

 die Voraussetzungen, um den Ausbau der Offshore-Windenergie voranzubringen. Dazu sind Flächen für den Bau von Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee bestimmt, die noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden sollen. Die Bundesnetzagentur hat im ersten Schritt acht nicht zentral voruntersuchte und voruntersuchte Flächen in der Nord- und Ostsee mit einer Gesamtleistung von 8,8 GW für Windenergieanlagen auf See zur Ausschreibung gestellt.

Sonja Müller-Dib, Vorsitzende der Geschäftsführung von Shell Energy Deutschland: „Die Voraussetzungen für den Windausbau und damit eine sicherere und zuverlässige Energieversorgung sind gut: Deutschland ist einer der größten Produzenten von Offshore-Windenergie in Europa. Bereits heute sind rund 1.500 Offshore-Windkraftanlagen und insgesamt 8,1 GW am Netz. Diese Basis gilt es jetzt konsequent auszubauen.“

2 Arbeiter stehen unter einem Windrad

Neuerungen im Ausschreibungsverfahren beziehen qualitative Kriterien mit ein

In der aktuellen Ausschreibung liegen sieben Flächen für Offshore-Windenergieparks mit einer Leistung von jeweils bis zu 2 GW in der Nordsee, etwa 120 Kilometer nordwestlich von Helgoland. Eine Fläche für eine Leistung von 1 GW liegt in der Ostsee, rund 25 Kilometer vor der Insel Rügen. Die Inbetriebnahme der Windparks ist für das Jahr 2028 bzw. 2030 vorgesehen.

An den aktuellen Projekten zeigen sich die Neuerungen des Ausschreibungsverfahrens: Bei den ausgeschriebenen nicht voruntersuchten Flächen müssen die Bieter, die den Zuschlag erhalten, vor der Errichtung der Anlagen Voruntersuchungen auf eigene Kosten in eigener Zuständigkeit durchführen. Analysiert werden unter anderem die Meeresumwelt, der Baugrund sowie wind- und ozeanographische Verhältnisse. Den Zuschlag für die jeweilige Fläche erhält der Bieter, der den geringsten Förderbedarf anmeldet. Neu ist auch das sogenannte dynamische Gebotsverfahren. Sollten mehrere Bieter auf eine Förderung verzichten und Gebote mit einem Gebotswert von Null Cent pro Kilowattstunde abgeben, entscheidet das dynamische Gebotsverfahren: Den Zuschlag erhält der Bieter mit der höchsten Zahlungsbereitschaft bei den nicht voruntersuchten Flächen. Die Erlöse aus dem dynamischen Gebotsverfahren fließen zu 90 Prozent in die Senkung der Netzumlagen, zu jeweils 5 Prozent in den Meeresnaturschutz und die Förderung einer umweltschonenden Fischerei.

Bei den voruntersuchten Flächen werden in Deutschland erstmalig qualitative Kriterien wie Beitrag zur Dekarbonisierung, Umfang der erzeugten Energie, verbundene Schallbelastung bei eingesetzter Gründungstechnologie und Beitrag zur Fachkräftesicherung in Betracht gezogen.

Die Offshore-Projekte in der Nord- und Ostsee sind wichtige Säulen für die deutsche und auch die europäische Energiewende. Ziel ist es, die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene sowie die eigenen Ambitionen in Deutschland voranzutreiben. Mit 50 Jahren Erfahrung in der Umsetzung komplexer integrierter Offshore-Projekte kann Shell eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung dieser Kapazitäten in Europa und weltweit spielen.

Ein Boot fährt um ein Offshore Windrad herum

Shell baut Offshore Windenergie Kapazitäten im internationalen Markt aus

Shell hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Partnern vor Ort den Offshore-Markt weltweit vorangebracht. In Europa gehören dazu Großprojekte vor den Küsten Norwegens, Schottlands, Irlands und der Niederlande. Heute hat Shell rund 2,5 GW erneuerbare Erzeugungskapazitäten in Betrieb. Darüber hinaus sind 4,6 GW im Bau oder unter Vertrag und eine längerfristige Pipeline potenzieller Kapazitäten befindet sich in der Entwicklung.

„Jedes Offshore-Projekt ist mit Herausforderungen verbunden: Die Errichtung eines Windparks bedeutet hohe Investitionskosten und Risiken, hinzu kommen die Wartungskosten während des Betriebs“, so Sonja Müller-Dib. Shell arbeitet bei der Entwicklung von Windprojekten eng mit Partnern, Regierungen und Gemeinden zusammen.

Ein Beispiel für den gemeinsamen Ausbau des europäischen Offshore-Sektors ist die Zusammenarbeit von Shell und dem britischen Energieversorger ScottishPower. Die Partner gewannen in einem Bieterverfahren vor der Ost- und Nordostküste Schottlands zwei Standorte mit insgesamt 5 GW. Dort sollen große schwimmende Windparks im Rahmen des ScotWind-Leasings von Crown Estate Scotland entwickelt werden.

In der Nordsee ist Shell am Projekt Hollandse Kust beteiligt. In einem gemeinsamen Bieterverfahren mit dem niederländischen Energieversorger Eneco erhielten die Partner zuletzt die Genehmigung für den Bau des Offshore-Windparks Hollandse Kust West (HKW) VI. Das Produktionspotenzial des Areals liegt bei 759 MW. Das entspricht etwa 2,8 Prozent des niederländischen Energiebedarfs. Shell ist an diesem Projekt als Anteilseigner mit 79,9 Prozent beteiligt. 2026 soll der Windpark den ersten Strom liefern.

Mit dieser bisherigen Bilanz ist Shell bereits heute in Europa ein wichtiger Entwickler von Offshore-Windprojekten und fördert den raschen Ausbau der Offshore-Windenergie im Gigawattmaßstab, um Kunden mit erneuerbarer Energie zu versorgen und dabei zu helfen, die Industrie zu dekarbonisieren.

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