Zum Hauptinhalt springen
Die Stadt Frankfurt unter freiem Himmel

Gemeinsam für die Energiewende: Wie Stadtwerke und Energieunternehmen die Dekarbonisierung vorantreiben können

Das Shell Energy Logo

Shell Energy
September 2023

Sie sind Hoffnungsträger der Energiewende: Deutschlands Stadtwerke sollen bei der Transformation des Energiesektors eine tragende Rolle spielen. Denn für das Gelingen der Energiewende in Deutschland wird eine dezentrale, regenerative und flexible Energieversorgung maßgeblich sein. Bereits im Jahr 2020 kam eine Studie des Fraunhofer Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zu dem Schluss, dass die Stadtwerke auf ihre tragende Rolle in der Energiewende nicht ausreichend vorbereitet seien und bemängelte die „Passivität“ vieler Stadtwerke.

Heute, gut drei Jahre später, zeigt die Stadtwerkestudie 2023 (PDF)

des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und EY, dass immer noch nur rund ein Drittel der Stadtwerke eine umfassende Dekarbonisierungsstrategie für ihr Unternehmen und ihre Kunden hat. Knapp ein Fünftel gab an, keine Dekarbonisierungsstrategie zu haben, und rund die Hälfte sei noch dabei, eine solche Strategie zu entwickeln.

Um die Energiewende voranzubringen, sind zügige Fortschritte umso wichtiger. So kann sich das volle Potenzial der rund 1.000 deutschen Stadtwerke als lokale Partner für die Umsetzung vor Ort entfalten. Sie kennen die lokalen Bedingungen und verfügen über eine persönliche Beziehung und Nähe zu den Stakeholdern.

Neue Strategien für die Zukunft: Mit Partnern neue Geschäftsfelder vorantreiben

Für die Stadtwerke liegen in der Energie- und Wärmewende große Chancen. Sie eröffnet neue Geschäftsfelder, um die Versorgung der Menschen auf eine sichere, nachhaltige Basis zu stellen.

Denn das Geschäft wird sich ändern: Vertrieb und Netzbetrieb von Gas, Strom und Wärme zählten bislang zu den wichtigsten Geschäftsbereichen von Stadtwerken. Das Commodity-Geschäft für unterschiedliche Kundengruppen muss und wird sich aber weiterentwickeln. Zu den Geschäftsfeldern der Zukunft zählen der Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität, Contracting und Energie- und Portfoliomanagement, Speichertechnologien oder innovative Energiedienstleistungen.

Luftaufnahme einer Straße umschlossen von Bäumen in einer Stadt.

Shell und die Stadtwerke: Gemeinsam auf dem Weg zur Dekarbonisierung

Partner, die Erfahrung mit sektorübergreifenden Energielösungen haben, können deshalb für die neuen Energieprojekte der Stadtwerke ein wichtiger Erfolgsfaktor sein. Das gilt zum Beispiel für Dekarbonisierungsansätze wie etwa strombasierte Wärmewendelösungen kombiniert mit Fern- und Nahwärmeangeboten.

Sonja Müller-Dib, Geschäftsführerin der Shell Energy Deutschland GmbH: „Shell gehört zu den Unternehmen, die als breit aufgestellter Partner die Energiewende mitgestalten. Als einer der führenden Gas- und Stromhändler und -vermarkter in Europa zählen wir auch Stadtwerke zu unseren Kunden. Sie profitieren von einem international agierenden Partner zum Beispiel durch den Zugriff auf wichtige Handelsplätze in Europa und Spielräume mit verschiedenen Preismodellen. Hinzu kommt eine stabile, flexible Versorgung auch in Zeiten großer Nachfrage.“

Aber auch in anderen Bereichen wird das Potenzial deutlich, zum Beispiel mit Blick auf die künftigen Geschäftsmodelle Elektromobilität oder Virtuelle Kraftwerke. Der Bereich Elektromobilität profitiert so von einer Zusammenarbeit von erfahrenen Akteuren. Aufgrund ihrer Ortskenntnis und der Erfahrung als Verteilnetzbetreiber können Stadtwerke den Ausbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur in der Breite vorantreiben. Virtuelle Kraftwerke sind ein weiteres vielversprechendes Feld, in dem Stadtwerke und ihre Partner die Energiewende gemeinsam voranbringen können. In einem Virtuellen Kraftwerk sind mehrere dezentrale Energieerzeugungs- und Speichereinheiten zusammengeschlossen, die gemeinsam gesteuert werden. So lassen sich Synergieeffekte sowie eine größere Flexibilität und Versorgungssicherheit erreichen. Stadtwerke könnten künftig die Funktion einer Kommunikations- und Steuerungszentrale für Virtuelle Kraftwerke übernehmen.

3 Winräder und 1 Solaranlage in einem Gebirge.

Integrierte Angebote und neue Kooperationen

Integrierte Angebote, die den gesamten Prozess von der Stromerzeugung über die Speicherung bis hin zum Energiemanagement und aktiver Last- und Nachfragesteuerung abdecken, dürften dabei in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Sonja Müller-Dib: „Als Energiepartner verfügen wir über langjährige Erfahrung mit erneuerbaren Energien. Im Bereich Stromerzeugung arbeiten wir an möglichen Kooperationen mit Stadtwerken. Ziel ist es, unsere Stärken zu bündeln. Zum Beispiel liegen zum Teil Flächen und auch eine entsprechende Nachfrage vor, aber es fehlt an Ressourcen oder Kapazitäten zum Bau von Photovoltaik- oder Windkraftanlagen. "Auch andere Kooperationsprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien ziehen wir gemeinsam mit unseren Kunden in Betracht.“

Die Energiekrise hat den Druck erhöht, den Transformationsprozess der deutschen Energielandschaft voranzubringen – das bekommen auch die Stadtwerke zu spüren. Jetzt gilt es, im weiteren Umbau und dem Ausbau neuer Geschäftsbereiche flächendeckende Fortschritte zu erzielen. Nach wie vor stellen lange Planungs- und Genehmigungsprozesse eine nicht unerhebliche Hürde für die Transformation des Energiesektors dar. Umso entscheidender ist es für die Stadtwerke, ihre Dekarbonisierungsstrategie schnellstmöglich von der Theorie in die Praxis zu überführen und für die Neuausrichtung wichtige Weichen zu stellen.

Das könnte Sie auch interessieren