
Zwischen Zögern und Zukunft: Das beschäftigt Flottenmanager
Was bewegt die Branche? Das jährlich herausgegebene Stimmungsbarometer von Shell Fleet Solutions beleuchtet die Herausforderungen, Chancen und Trends der Branche und spiegelt die Gemütslage der Flottenmanager wider.
Die wichtigsten Aussagen in Kürze:
Unsicherheit prägt das Marktumfeld
Wirtschaftliche und politische Unsicherheiten berühren die Branche und beeinflussen strategische Entscheidungen maßgeblich.
Große Flotten treiben die Elektrifizierung voran
Während kleine Flotten beim Wandel zurückhaltend agieren, sind große Fuhrparks deutlich weiter in der Umstellung auf Elektromobilität.
Kosten und Effizienz stehen im Fokus
Flottenmanager priorisieren vor allem Kostenkontrolle, Effizienz sowie transparente Strukturen der öffentlichen Verwaltung.
Digitalisierung ist noch kein Standard
Digitale Plattformen und Tools spielen bei kleinen und mittleren Flotten bisher eine untergeordnete Rolle, während große Flotten deren Bedeutung bereits erkannt haben.
Nachhaltigkeit trifft auf Hürden
Trotz grundsätzlichen Interesses an nachhaltiger Mobilität verhindern hohe Anschaffungskosten sowie befürchtete Infrastruktur- und Reichweitenprobleme den breiten Umstieg auf Elektrofahrzeuge.
Der Markt entwickelt sich vielfältig
Die Branche rechnet mit mehr Mischflotten, wachsender E-Mobilität, neuen Kooperationen und teils sogar mit einer Rückkehr zu klassischen Antrieben.

Wer wurde befragt?
Zum Jahresbeginn 2025 wurden 800 Flottenmanager - vorwiegend aus den Branchen verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistungen und Handel - befragt. Inhalt der Befragung waren Erwartungen und Einstellungen zu aktuellen Themen der Branche. Dabei haben wir zwischen kleinen, mittleren und großen Flotten unterschieden. Neben dem “Shell Fleet Solutions Stimmungsbarometer” liefert auch die Shell Elektromobilitätsstudie 2024 Einblicke in die sich wandelnden Einstellungen aktueller und künftiger E-Fahrer.
Fuhrparkgröße 1-9 Fahrzeuge
72,1 %
Fuhrparkgröße 10-49 Fahrzeuge
7,9 %
Fuhrparkgröße 50+ Fahrzeuge
20 %
Flottenmanager im Spannungsfeld
Es zeigt sich, dass die Flottenmanager in einem Spannungsfeld gefangen sind. Vor allem wirtschaftliche Unsicherheiten (28 %) und politische Veränderungen (26 %) beeinflussen die Flottenstrategien für das Jahr 2025. Gleichzeitig gewinnt nachhaltige Mobilität weiter an Bedeutung. Investitionen in neue Technologien und Prozesse müssen jedoch mit Bedacht gewählt werden, um wirtschaftliche Stabilität und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.
Flottenmanager agieren in einem dynamischen Umfeld, geprägt von wirtschaftlichen, technologischen und regulatorischen Veränderungen.
Herausforderungen der Flottenmanager
Frage: Was sind Ihre Herausforderungen im Flottenmanagement für 2025? (Mehrfachauswahl möglich), N = 800

Die Ergebnisse zeigen deutlich, mit welchen Herausforderungen sich Fuhrparkverantwortliche derzeit am meisten konfrontiert sehen. An erster Stelle steht die Investitionsbereitschaft: 19 % der Befragten sehen hier den größten Druck, was die angespannten Budgets vieler Unternehmen angesichts unsicherer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen widerspiegelt. Dicht dahinter folgt mit 17 % die Integration von Elektrofahrzeugen – ein Hinweis darauf, dass der Umstieg auf Elektromobilität in der Praxis weiterhin Hürden birgt, etwa in Bezug auf Ladeinfrastruktur, Kosten oder Fahrzeugverfügbarkeit. Auch Nachhaltigkeit und steigende Umweltauflagen spielen mit 16 % eine zentrale Rolle. Der regulatorische Druck nimmt zu und fordert Anpassungen in der Flottenstrategie.
Lösungsstrategien für Unternehmen: Wie kann die Spannung herausgenommen werden?
Der Wandel in Unternehmen erfordert durchdachte Strategien, um Investitionen, Infrastrukturengpässe und Planungsunsicherheiten zu bewältigen. Fundierte Datenanalysen, gezielte Maßnahmen, digitale Lösungen und Schulungsangebote helfen Unternehmen, Veränderungen effizient und zukunftssicher zu gestalten.
Daten als Entscheidungsgrundlage
78 % der Flottenmanager wünschen sich belastbare Daten für ihre Investitionsentscheidungen.
Unternehmen profitieren von umfassenden Marktanalysen, um ihre Mobilitätsstrategie vorausschauend zu gestalten und betriebswirtschaftliche Risiken zu minimieren.
Strategische Infrastrukturplanung
69 % der Flottenfahrer fordern eine bessere Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur.
Strategische Kooperationen und Investitionen in ein flächendeckendes Ladenetz tragen dazu bei, diese Herausforderung nachhaltig zu lösen.
Ganzheitliches Flottenmanagement
25 % der Befragten haben noch nicht mit der Flottenelektrifizierung angefangen.
Lösungen dafür sind Tank- und Ladekarten, die Unternehmen die Verwaltung gemischter Flotten ermöglichen. Ein Beispiel ist die Shell Card, die nur mit einer Karte und einer Abrechnung eine effiziente Verwaltung gemischter Fuhrparks mit voller Kostenkontrolle bietet.
Schulung und Aufklärung
66 % der deutschen Flottenfahrer erhalten keine Schulung zur E-Mobilität.
Unternehmen sollten gezielt auf Weiterbildung und praxisnahe Informationsangebote setzen, um die Akzeptanz für alternative Antriebe zu erhöhen und Fehlinvestitionen zu vermeiden. Ein Beispiel ist das Accelerate to Zero-Programm von Shell, das kostenlos Wissen rund um Dekarbonisierung für Flottenmanager zur Verfügung stellt.
Effizienzsteigerung durch digitale Lösungen
71 % der E-Fahrer wünschen sich eine einzige App für das Laden und Fahren.
Apps sind eine zentrale Lösung zur Vereinfachung von Ladeprozessen. Ein Beispiel ist die Shell Recharge App.
E-Mobilität im Detail
Viele Herausforderungen der Branche sind geprägt von Themen rund um die Elektrifizierung von Flotten. Das Stimmungsbarometer zeigt, wie weit die Flottenelektrifizierung tatsächlich fortgeschritten ist. Für über die Hälfte der Befragten hat die Flottenelektrifizierung entweder noch nicht gestartet oder ist nicht relevant.
26,9 %
gaben an, dass das Thema keine Relevanz hat.
24,9 %
haben noch nicht mit der Flottenelektrifizierung gestartet.
19,6 %
haben bereits einen Teil des Fuhrparks umgestellt.
7,4 %
geben an, sehr weit bei der Elektrifizierung zu sein.
Die Integration von Elektrofahrzeugen bleibt eine zentrale Herausforderung. Die größten Hürden stellen dabei weiterhin die Furcht vor begrenzter Reichweite der Fahrzeuge, hohen Anschaffungskosten sowie mangelhafter öffentlicher Ladeinfrastruktur dar.
Hürden für den Umstieg auf E-Fahrzeuge
Frage: Was sind Ihre größten Herausforderungen bei der Elektrifizierung? (Mehrfachauswahl möglich), N= 800

Wahrnehmung in der Gesamtbevölkerung
Die aktuelle Shell Elektromobilitätsstudie zeigt, dass das Vertrauen der deutschen Autofahrer in die Alltagstauglichkeit von E-Fahrzeugen spürbar wächst. So gaben 51 % der Befragten an, sich weniger um die Reichweite zu sorgen als noch vor einem Jahr – ein deutliches Signal für die zunehmende Akzeptanz der Elektromobilität.
Parallel dazu gewinnt das Ladeerlebnis zunehmend an Bedeutung: 37 % der Nutzer sind bereit, für ein schnelleres Laden mehr zu bezahlen, während 69 % sogar längere Strecken in Kauf nehmen würden, um während der Ladezeit ein attraktives Angebot – etwa im Shop- oder Servicebereich – nutzen zu können.
Die Bindung zur Elektromobilität wächst ebenfalls – bereits 26 % der E-Mobilisten fahren ihr zweites Elektrofahrzeug, und nur noch 38 % verfügen zusätzlich über ein Auto mit Verbrennermotor.
Ladeinfrastruktur wird zum Erlebnisfaktor
Schnelles, komfortables und zuverlässiges Laden wird für E-Fahrer immer wichtiger - viele sind bereit, dafür mehr zu zahlen oder Umwege in Kauf zu nehmen.
E-Mobilität etabliert sich im Alltag
E-Autos werden zunehmend als Hauptfahrzeug genutzt, das Fahrerlebnis überzeugt - und die Reichweitenangst verliert spürbar an Bedeutung.
Flotten als Schlüssel zur E-Mobilität
Im gewerblichen Bereich liegt enormes Potenzial für den Wandel, doch fehlende Schulungen bremsen noch den flächendeckenden Umstieg.
Fazit

Wirtschaftliche Unsicherheiten und begrenzte Investitionsbereitschaft bremsen viele Unternehmen – gleichzeitig wächst das Vertrauen in Elektromobilität und digitale Lösungen. Flottenmanager ebenso wie Privatkunden steigen inzwischen häufiger auf E-Fahrzeuge um, aber die Furcht vor hohen Kosten und unzureichender Ladeinfrastruktur bleibt bestehen.

Das Ladeerlebnis gewinnt an Bedeutung, gleichzeitig steigt die Loyalität der Flottenverantwortlichen. Unternehmen wie Shell treiben den Ausbau leistungsfähiger Infrastruktur gezielt voran. Die Branche befindet sich im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und technologischem Fortschritt – der Wandel ist in vollem Gange.