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Nachhaltigkeit

Wir gestalten gemeinsam eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und generieren zusätzliche Wertschöpfung aus bestehenden Stoffströmen. Erfahren Sie, wie Shell Biogas mit modernster Technologie Biomethan produziert, CO₂ reduziert und hochwertige Gärprodukte für die Landwirtschaft liefert.

Wie entsteht Biomethan?

Shell Biogas entwickelt, baut und betreibt Biomethan-Anlagen mit modernster Technologie für die Umwandlung organischer Reststoffe aus der Landwirtschaft und Industrie in nachhaltige Energie. Die organischen Reststoffe, z.B. Gülle und Mist, werden dafür zuerst in luftdichte, sauerstofffreie Verarbeitungstanks eingeleitet. In diesen rund 50 °C warmen Fermentern wandeln Bakterien die Biomasse durch anaerobe Vergärung in Biogas um.

Dieses Rohbiogas besteht jedoch nur zu etwa 50-70 Prozent aus energiereichem Methan (CH₄), denn in dem biologischen Prozess entstehen auch Kohlendioxid (CO₂) und andere Begleitgase. Um reines Biomethan zu erhalten, muss das Biogas zusätzlich in einer speziellen Aufbereitungsanlage von den unerwünschten Gasen „gereinigt“ werden. Erst das reine Biomethan in „Erdgasqualität“ kann dann ins Gasnetz eingespeist und Kunden im ganzen Land zugänglich gemacht werden.

Die industrielle Produktion macht den Unterschied

In Deutschland kennt man Biogas vor allem im kleinen Maßstab. Annähernd zehntausend zumeist landwirtschaftliche Biogas-Anlagen prägen das Bild, oft abhängig von einer Förderung durch das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz). Es werden jedoch kaum die technologischen Möglichkeiten ausgeschöpft, die heute zur Verfügung stehen. Für viele Anlagen stellt bereits die Aufbereitung von Rohbiogas zu hochreinem Biomethan eine schwer zu überwindende Hürde dar.

Doch erst durch die Produktion im industriellen Maßstab kann Biomethan von einem Nischenprodukt zu einem Eckpfeiler des Energiesystems werden. Der entscheidende Punkt dabei ist technologische Innovation: In den industriellen Großanlagen von Shell werden Abfall- und Reststoffe auf besonders effiziente Art und Weise in Bioenergie umgewandelt, sodass Energiepflanzen nicht mehr zwingend benötigt werden. Auch die Verarbeitung ist bis ins Detail optimiert: Gerüche gelangen dank Unterdruckgebäuden kaum an die Außenluft, geruchsbelastete Luft wird durch Filter gereinigt und Lkws werden nach Entladung noch in der Halle wieder gereinigt.

Auch das abgeschiedene biogene CO₂ können wir bereits als wertvolles Produkt aufarbeiten und nutzen: Es kann noch vor Ort verflüssigt und später in der Industrie genutzt werden (z.B. Getränkeherstellung, Anbau von Obst und Gemüse). Mit fortschrittlicher Technologie und CO2-armen Wasserstoff kann biogenes CO₂ zu synthetischem Methan kombiniert werden. Und BECCS – kurz für „Bioenergy with Carbon Capture and Storage“, also die Abscheidung und permanente Speicherung von biogenem CO₂, ermöglicht es, mehr CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen, als freigesetzt wird.

Shell Biogasanlage in Korskro, Dänemark – moderne Technik heute für nachhaltige Energiegewinnung umgesetzt
Shell Biogasanlage in Holsted, Dänemark – ein Beispiel für industrielle Biomethanproduktion
Nahaufnahme der Shell Biogasanlage in Korskro mit CO₂-Verflüssigung im Hintergrund
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Eine Kreislaufwirtschaft entsteht

Die anaerobe Vergärung erzeugt zwei Hauptprodukte: Neben dem Biogas steht am Ende des biologischen Gärungsprozesses die fermentierte, entgaste Biomasse – das sogenannte Gärprodukt. Dieses Gärprodukt ist reich an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, sodass wir es als festen oder flüssigen Dünger an die Landwirte zurückgegeben können.

Gemeinsam mit unserem Biologenteam können wir den Nährstoffgehalt des Gärprodukts genau definieren, um es an die lokalen Bedürfnissen der Landwirtschaft anzupassen. Der hochwertige Dünger enthält vor allem organisch gebundenen Stickstoff und verursacht im Vergleich zu unbehandeltem Wirtschaftsdüngern weniger Ammoniak- und Methanemissionen.

Separierte Gärprodukte (Fest- und Flüssigfraktion) können zudem gezielter eingesetzt werden: Feststoffe für humusaufbauende Wirkung, die Flüssigfraktion für kurzfristigen Stickstoffbedarf. Richtig ausgebrachtes Gärprodukt ermöglicht so eine präzisere und pflanzengerechtere Düngung als Gülle und Mist. Dadurch kann es einen Beitrag zur Verringerung der Nitratbelastung leisten – insbesondere im Vergleich zu Gülle oder importiertem Mineraldünger.

Es entsteht eine zirkuläre Bioökonomie, die landwirtschaftlichen Betrieben neue Möglichkeiten für ihr Gülle- und Nährstoffmanagement eröffnet. Lokal erzeugtes Gärprodukt reduziert die Abhängigkeit von synthetischen, oft importierten Düngemitteln und damit auch von global schwankenden Düngerpreisen. Diese Art der nachhaltigen Wertschöpfung nutzt somit nicht nur Ressourcen optimal, sondern fördert auch die finanzielle Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft.

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