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Zwei Arbeiter stehen in einem Feld mit Photovoltaik Anlagen.

Energiesicherheit durch beschleunigten Ausbau grüner Energiequellen

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Shell Energy
Juni 2022

Das aktuelle politische Weltgeschehen und der Einfluss auf den Energiemarkt hat uns deutlich ins Gedächtnis gerufen, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern anfällig ist. Dabei wird zunehmend klar, dass der Ausbau erneuerbarer Energiequellen mit erhöhtem Tempo zunehmen muss. Einen Schritt in diese Richtung ist das sogenannte Osterpaket der Bundesregierung, das unter anderem neue ambitioniertere Ausbauziele für erneuerbare Energien enthält: „2035 soll der Strom in Deutschland nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien stammen.“1

Bisher lag der Fokus der Energiewende mit dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen vor allem darauf, die deutschen Klimaziele zu erreichen. Der Krieg in der Ukraine hat nun in Deutschland zu einem energiepolitischen Paradigmenwechsel geführt, der den Ausbau erneuerbarer Energien verstärkt auch aus der Perspektive der Versorgungssicherheit betrachtet. So einigten sich die Koalitionspartner auf den Grundsatz, „dass die Nutzung erneuerbarer Energien im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient.“

Der Einfluss aktueller geopolitischer Faktoren ist maßgeblich für das Umdenken auf politischer Ebene verantwortlich, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen, um energiepolitisch unabhängiger zu werden. Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Ausbau erneuerbarer Energien wesentlich beschleunigt werden, sodass auch Industrieunternehmen in Zukunft verstärkt von nachhaltig produziertem Strom profitieren können. Wie umfassend diese Beschleunigung aussehen soll, zeigt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). So sieht dessen aktueller Stand vor, dass bis 2030 65 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden sollen. Dieser Wert soll nach den „Osterpaket“-Plänen auf 80 Prozent erhöht werden. Berechnungen des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zufolge entspricht das im Jahr 2030 insgesamt 600 TWh Strom aus erneuerbaren Quellen. Dass dieses Maßnahmenpaket nur der Anfang sein wird, Deutschland unabhängiger von fossilen Energieträgern zu machen, zeigt auch die Ankündigung eines noch folgenden „Sommerpakets“.

Windräder stehen auf einem Berg.

Windkraft im Fokus

Um dieses Ziel zu erreichen, sieht das Gesetzespaket weitreichende Änderungen vor, die unter anderem den Ausbau von Photovoltaikanlagen in der Fläche als auch auf Hausdächern verbessern sollen. Insgesamt will die Bundesregierung Hindernisse reduzieren, die den Ausbau erneuerbarer Energien verzögern, etwa durch die Optimierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für Anlagen und Netze. Darüber hinaus sind für den Ausbau neuer Offshore-Windkraftanlagen jeweils Ziele von mindestens 30 GW bis 2030, 40 GW bis 2035 und 70 GW bis 2045 geplant.

Um das zu erreichen, sollen Ausschreibungen bei voruntersuchten Flächen zukünftig nach qualitativen Kriterien vergeben werden. Neben der Vereinbarkeit mit Natur- und Artenschutz, Dekarbonisierungsaspekten und einer möglichst hohen Ausbildungsquote wird hier auch der Abschluss eines Power Purchase Agreements (PPA) berücksichtigt. Über PPAs können Industrieunternehmen den Ausbau erneuerbarer Energien fördern und sich gleichzeitig eine langfristige und stabile Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen sichern. Ein Vorteil ist, dass der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien mittels Direktabnahmevertrag auf den Energiemix des Stromabnehmers angerechnet und damit zur Erreichung von Unternehmenszielen genutzt werden kann. Auch im zweiten Ausschreibungssegment für nicht-voruntersuchte Flächen spielen PPAs eine wichtige Rolle: Als neues Präqualifizierungskriterium sind sie Grundvoraussetzung für die Teilnahme an den kommenden Ausschreibungen.

Power Purchase Agreements: Warum sie immer wichtiger werden und was Unternehmen tun können, wenn der Wind einmal nicht weht.


Ein Stahlwerk im Sonnenuntergang

Was bedeutet das aktuell für Industrie & Kommune?

Die regulatorischen Rahmenbedingungen der „Osterpaket“-Pläne wurden per Beschluss der Bundesregierung konkretisiert. Darüber hinaus werden parallel dazu weitere Maßnahmen für die nächste EEG-Novelle vorbereitet, die für das Jahr 2023 geplant ist.

Der beschleunigte Ausbau bedeutet, dass Unternehmen zukünftig mehr Gelegenheit bekommen, sich etwa über PPAs am Ausbau erneuerbarer Energie zu beteiligen. Außerdem wird mittelfristig mehr erneuerbarer Strom für die Industrie zur Verfügung stehen. Kurzfristig müssen Unternehmen selbst die Zügel in die Hand nehmen, um die Energiewende voranzubringen. Somit ist es für Unternehmen und Stadtwerke schon heute wichtig, sich mit einem starken Energiepartner über die Auswirkungen und Chancen zu unterhalten. Dadurch können Kunden die individuellen Möglichkeiten erkennen und ausloten, die ihnen zur Verfügung stehen, und anschließend die passenden Strategie bestimmen.

Der derzeitige Fokus auf die Energieversorgung mit all seinen Herausforderungen bietet auch Chancen. Denn er macht es notwendig zu handeln und gibt dem Ausbau erneuerbarer Energien den dringend notwendigen Schub. Vonseiten Shell ist diese Bewegung überaus willkommen. Denn es ist ein Pfad, auf dem sich Shell bereits seit Längerem befindet und den Shell weiter beschleunigen will.

Erneuerbare Energien mit Shell

Shell hat heute bereits 7 Gigawatt (GW) erneuerbare Erzeugungskapazität im Betrieb, im Bau oder in der Vermarktung. Zahlreiche Projekte für den Ausbau erneuerbarer Energien von weiteren 38 GW befinden sich weltweit in der Planung. So erhielt Shell den Zuschlag für zwei schwimmende Windparks vor der schottischen Küste in Großbritannien und eröffnete in den Niederlanden einen Solarpark mit 55.000 Solarkollektoren und einer Höchstkapazität von 30 MW. Zuletzt hat Shell Sprng Energy eine der führenden Plattformen für erneuerbare Energie in Indien übernommen.

Auch in Deutschland will Shell das Engagement hinsichtlich erneuerbarer Energiequellen verstärken. Hierzu gehören als Teil der Shell Gruppe der virtuelle Kraftwerkbetreiber Next Kraftwerke sowie das Unternehmen sonnen, das Stromspeicher für Photovoltaikanlagen vertreibt und seinen Kunden im Rahmen der sonnenCommunity ermöglicht, untereinander überschüssigen Strom zu teilen. Zudem prüft Shell weitere Möglichkeiten für Investionen in erneuerbare Energien in Deutschland – denn Deutschland kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Shell möchte als Vollversorger zukünftig auch bei erneuerbaren Energien die gesamte Wertschöpfungskette, von der Erzeugung über den Ein- und Verkauf bis hin zur Bereitstellung und Lieferung von erneuerbarer Energie, abbilden. In diesem komplexen Marktumfeld steht Shell als Energiepartner an der Seite seiner Kunden, um passende Energielösungen für ihre individuellen Anforderungen heute und in der Zukunft bereitzustellen.

1 Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (2022): Überblickspapier Osterpaket. Quelle: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/Energie/0406_ueberblickspapier_osterpaket.pdf (PDF)

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