
Shell Jugendstudie 2024 im Dialog – Auftakt in Berlin
Junge Menschen sind ganz mehrheitlich nicht politikverdrossen, sondern fordern pragmatische Lösungen und echte Teilhabe. Zur Veröffentlichung der Shell Jugendstudie diskutierten Experten aus Politik und Gesellschaft die Ergebnisse mit den Autorinnen und Autoren.
„Jugend 2024: Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt“ – das ist der Titel der jüngsten Shell Jugendstudie, die die Autorinnen und Autoren am 15. Oktober 2024 in Berlin vorstellten.
Die Studie trifft mit ihren Inhalten die aktuellen Diskussionen – das zeigte auch die Abendveranstaltung in der Landesvertretung NRW in Berlin mit 140 geladenen Gästen aus Jugendpolitik, Bildung und Wissenschaft, Gewerkschaften und Arbeitgebern: Hier interessierten sich die Gäste genauso für Rechtsextremismus und Antisemitismus wie für Einsamkeitserfahrungen nach Corona (vor allem Mädchen sind hiervon betroffen) und die beste Bildungspolitik.


Auch wenn die Meinungen hierzu unterschiedlich sind: Besser weniger Notendruck, so Luise Roither, Sprecherin der Stiftung für die Rechte künftiger Generationen, bis hin zu mehr Belohnung für gute Leistungen, so die NRW- Landtagsabgeordnete Franziska Müller-Rech, bzw. eine insgesamt pragmatischere Schulpolitik, näher dran an den tatsächlichen Bedürfnissen von Schülern, so sagte Florian Fabricius, ehemaliger Bundesschülerratssprecher. Gut, dass wir in einigen Bundesländern schon das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt haben, meinte Anja Stahmann, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.


Stahmann weiterhin: „Die 19. Shell Jugendstudie zeigt uns: Obwohl junge Menschen aktuell in krisenhaften und kriegerischen Zeiten aufwachsen, bleibt die Mehrheit zuversichtlich. Junge Menschen sind politisch interessiert und wollen sich einbringen“.
Hier einige der diskutierten Ergebnisse rund um Lebenswelten von Jungen und Mädchen:
- Rutscht „die Jugend“ nach rechts? Antwort: nein, aber ein Teil junger Menschen, auffallend mehr Jungen als Mädchen, tut es.
- Glaubt die Jugend noch an die Demokratie? Antwort: ja, Demokratievertrauen ist so hoch wie selten – aber gleichzeitig ist das Vertrauen in die Parteien gering (das in große Unternehmen sowie Kirchen übrigens auch)
- Berufsanfänger fordern vor allem eine gute Work-Life-Balance? Antwort: So einfach ist es nicht, die meisten Jugendlichen wollen vor allem einen sicheren Arbeitsplatz, gut bezahlt soll er sein, und Karriere ermöglichen.
- Welchen Medien trauen junge Menschen eigentlich? Antwort: Überwiegend den öffentlichen Sendern und Tageszeitungen – aber unterwegs sind die jungen Menschen trotzdem vor allem auf den online-Kanälen.
Die Meinungen waren vielfältig (das sind übrigens auch die Jugendlichen in Deutschland), die Diskussionsteilnehmer allesamt hochinteressiert.


Felix Faber, Vorsitzender der Geschäftsführung von Shell Deutschland, betonte die Relevanz der Studienergebnisse. Bereits seit 1953 bietet die Studie Einblicke in die Weltsicht von Jugendlichen in Deutschland, sie hat sich damit zum Standardwerk der Jugendsozialforschung etabliert.
Studienleiter Prof. Mathias Albert, Universität Bielefeld: „Shell fördert diese Studie seit 70 Jahren“. Selten habe er Studien erlebt, die so vorbildlich vom Sponsor gemanagt wurden.

