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Shell Recharge Ladestation für Lkw

Elektro-Lkw: elektrifizierter Güterverkehr

Der Güterverkehr muss nachhaltiger und klimafreundlicher werden: Elektro-Lkws bieten die Möglichkeit für eine umweltfreundlichere und effizientere Logistik. Durch immer strengere Emissionsvorgaben und den dringenden Bedarf an emissionsärmeren Transportlösungen gewinnen E-Trucks an Bedeutung. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles zum Thema Elektro-Lkws, ihre Vorteile, Herausforderungen und wie sie sich im Vergleich mit Diesel-Lkws schlagen.

Die wichtigsten Aussagen in Kürze:

  • Elektro-Lkw: Mit E-Lkw ist jeder batteriebetriebene Lastkraftwagen gemeint, sowohl schwere als auch mittelschwere Modelle.
  • Strom statt Diesel: Elektro-Lkws werden mit elektrischer Energie statt Diesel angetrieben.
  • Energiespeicher: Die Energie wird in mehreren großen Lithium-Ionen-Batterien gespeichert.
  • Vorteile: E-Trucks sind sauberer, leiser und breiter einsetzbar – z. B. in städtischen Umweltzonen.
  • EU-Vorgabe: Schwere Nutzfahrzeuge müssen ab 2025 mindestens 15 % weniger Kohlenstoffdioxid ausstoßen.
  • Maut: Emissionsfreie Fahrzeuge sind bis Ende 2025 von der Maut befreit.
  • Hersteller: Viele namhafte Hersteller von Nutzfahrzeugen, wie Mercedes-Benz und Volvo, entwickeln und produzieren
    E-Lkws.
  • Ladeinfrastruktur: Investitionen in ein flächendeckendes Ladenetz sind nötig, um E-Lkws auch im Fernverkehr einsetzen zu können.
  • Leistung: Es benötigt Fortschritte hinsichtlich Ladezeit und Ladetempo, um E-Trucks im Fernverkehr breit einsetzen zu können.

Was sind Elektro-Lkws?

Elektro-Lkws – auch als E-Lkws oder E-Trucks bezeichnet – sind Lastkraftwagen, die ausschließlich durch elektrische Energie angetrieben werden. Anstelle eines traditionellen Verbrennungsmotors nutzen sie Elektromotoren, die ihre Energie aus großen, wiederaufladbaren Batterien beziehen.

Diese Batterien können an speziellen Ladepunkten aufgeladen werden, was eine emissionsfreie Fahrt ermöglicht. Elektro-Lkws sind besonders für den städtischen Güterverkehr geeignet, da sie leise und emissionsfrei sind. Zudem können Sie durch städtische Umweltzonen fahren, was den regionalen Güterverkehr vereinfacht bzw. effizienter machen kann.

E-Trucks spielen ihre Stärken vor allem in folgenden Umgebungen aus:

  • innerhalb von Städten und Ballungszentren und
  • bei regionalen Transporten über mittlere Strecken

Die Bedeutung von E-Lkws

Der Güterverkehr bzw. der Schwerlastsektor ist maßgeblich für CO₂-Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich: etwa 3,74 Millionen Lkw

sind in der Bundesrepublik Deutschland zugelassen – Stand 1. Januar 2024.

Somit liegt es auf der Hand, dass sich der Güterverkehr wandeln muss. In den vergangenen Jahren, bedingt durch die steigenden Umweltauflagen und technologischen Fortschritte, gewann die Elektromobilität im deutschen Güterverkehr an Bedeutung.

Die EU-Verordnung 2019/1242

sieht vor, CO₂-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 30 % im Vergleich zum Jahr 2005 zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, bestehen folgende Vorgaben seitens der Europäischen Union:

Dies ist nur durch den breiten Einsatz von E-Lkws und den Bau vieler Ladestationen möglich. Verglichen mit fossil angetriebenen Lkw verursachen Elektrofahrzeuge über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg – je nach Größe des verbauten Akkumulators – zwischen 82 % und 89 % weniger THG-Emissionen (PDF)

.

Hersteller von E-Trucks

Heute investieren viele Nutzfahrzeughersteller wie Renault, Iveco, Volvo, Mercedes-Benz oder MAN intensiv in die Entwicklung und Produktion von Elektro-Lkws: Modelle wie der Volvo FH Electric

oder der Mercedes-Benz eActros zeigen, dass Elektro-Lkws nicht nur eine theoretische Alternative, sondern eine praktikable Lösung für den modernen Güterverkehr sein können.

Ladeinfrastruktur für E-Lkws

Damit diese E-Trucks auch geladen werden können, bedarf es einer geeigneten Infrastruktur. Der Ausbau eines flächendeckenden Netzes an „Mega-Chargern“, die speziell für schwere Elektro-Lkws ausgelegt sind, ist daher essenziell. Shell baut Ladestationen

für E-Lkws, um das Ladenetz zu verdichten.

Künftig kann an diesen Stationen der E-Lkw an Hochleistungsladesäulen (360 kW) mit 100 % Strom aus erneuerbaren Energien über die Shell Card geladen werden. An der Tankstelle am Georgswerder Bogen im Hamburger Hafen ist das jetzt schon möglich, so auch in den Niederlanden (in Eindhoven und Pesse).

E-Lkw clever laden mit Shell

Mit maßgeschneiderten Depot-Ladelösungen und Schnellladepunkten entlang wichtiger Routen macht Shell Ihre Lkw-Flotte fit für die Zukunft – effizient, zuverlässig und nachhaltiger.

Vorteile von E-Lkws

E-Trucks können mit vielen Vorteilen aufwarten, etwa:

  • reduzierte Emissionen
  • weniger Lärmbelastung
  • urbane Einsatzbereiche
  • niedrige Betriebs- und Instandhaltungskosten
  • hoher Fahrkomfort

Reduktion der Emissionen

Einer der größten Vorteile von Elektro-Lkws ist ihre Umweltfreundlichkeit. Elektro-Lkws tragen dazu bei, CO₂-Emissionen erheblich zu reduzieren, da die Batterien von E-Lkws mit Strom aus erneuerbaren Quellen geladen werden können, was ihren gesamten CO₂-Fußabdruck senkt.

Im Vergleich zu Diesel-Lkws stoßen sie keine Schadstoffe wie Stickoxide (NOx) oder Feinstaub aus, was zu einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität beiträgt. Dieser Vorteil ist besonders relevant in Städten und Ballungsgebieten, wo die Luftverschmutzung ein ernstes Problem darstellt.

In urbanen Ballungszentren gibt es häufig Umweltzonen – ein E-Truck darf in diese einfahren bzw. sie passieren, ohne empfindliche Strafen zu riskieren. Elektro-Lkws tragen somit entscheidend zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors bei und unterstützen die Erreichung der Klimaziele.

Lärmreduzierung

Ein weiterer Vorteil von E-Lkws ist ihre geringe Geräuschentwicklung. Im Gegensatz zu Diesel-Lkws sind Elektro-Lkws nahezu geräuschlos unterwegs, was wiederum in urbanen Gebieten und Wohngegenden von großem Vorteil ist.

Diese Geräuscharmut trägt nicht nur zu einer verbesserten Lebensqualität bei, sondern ermöglicht auch den Einsatz von Lkws während geräuschempfindlicher Zeiten, wie nachts oder frühmorgens. Die Umweltzonen nicht mehr umfahren zu müssen, spart Zeit und Kilometerleistung.

Gut zu wissen:

Die Möglichkeit, in der Nacht oder am frühen Morgen mit dem Lkw durch Ballungszentren fahren zu können, wirkt sich unmittelbar positiv auf das Verkehrsaufkommen aus. Wenn E-Lkw während verkehrsschwacher Zeiten fahren, können einerseits das Stauaufkommen und andererseits die Kilometerleistung der Lkws reduziert werden.

Einsatzbereiche und Reichweite

E-Lkws sind besonders für den Transport innerhalb von Städten sowie den regionalen Güterverkehr über mittellange Strecken geeignet. Sie haben sich in den vergangenen Jahren erheblich weiterentwickelt und erreichen dank leistungsstarker Batterien und moderner Elektromotoren Reichweiten von bis zu 500 Kilometern, wie beispielsweise der Volvo FH Electric zeigt.

Weiter unten lesen Sie mehr zum Thema Reichweite – der Aspekt muss auch aus Perspektive der Herausforderungen im Bereich E-Trucks beleuchtet werden.

Niedrigere Betriebs- und Instandhaltungskosten

Neben den ökologischen Vorteilen bieten E-Lkws auch wirtschaftliche Vorteile: Elektro-Lkws profitieren von geringeren Wartungs- und Instandhaltungskosten im Vergleich zu Lastkraftwagen, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Da Elektromotoren weniger bewegliche Teile haben, kommt es seltener zu mechanischen Ausfällen.

Elektromotoren haben zudem eine längere Lebensdauer als Verbrennungsmotoren, da sie weniger mechanischer Belastung ausgesetzt sind. Auch entfallen viele der typischen Wartungsarbeiten wie Ölwechsel oder der Austausch von Abgasreinigungssystemen.

Gut zu wissen:

Emissionsfreie schwere Nutzfahrzeuge sind bis 31. Dezember 2025 von der Lkw-Maut

über 3,5 Tonnen ausgenommen. Ziel ist, den Markthochlauf zu fördern.

Hoher Fahrkomfort

Weiter bieten Elektro-Lkws eine hohe Betriebseffizienz. Sie liefern sofortiges Drehmoment ab der ersten Umdrehung, was eine schnelle und gleichmäßige Beschleunigung und bessere Fahrdynamik gewährleistet. Die leise und vibrationsfreie Fahrt sorgt zudem für höheren Fahrkomfort und weniger Ermüdung bei den Fahrern.

Welche Herausforderungen gibt es bei E-Lkws?

Es gibt einige Herausforderungen, was E-Trucks betrifft. Diese werden die Branche aller Voraussicht nach über die nächsten Jahre beschäftigen. Darunter fallen die folgenden:

  • die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur
  • die Reichweite
  • die Ladezeit und das Ladetempo
  • die Anschaffungskosten

Ladeinfrastruktur

Um die flächendeckende Nutzung von Elektro-Lkws zu ermöglichen, ist der Ausbau eines dichten Netzes an Schnellladestationen notwendig. Dabei benötigt eine Lkw-Ladestation eine höhere Ladeleistung als eine Pkw-Ladestation. Die Stromnetzkapazitäten reichen häufig nicht aus und der Ausbau der Stromnetze ist mit weiteren Kosten verbunden.

Wie bereits erwähnt, spielt Shell hier eine wichtige Rolle und hat im Jahr 2023 den Bau von Ladeinfrastruktur für E-Lkws in Deutschland gestartet. Diese Initiative soll langfristig sicherstellen, dass Elektro-Lkws schnell und effizient geladen werden können, um lange Standzeiten zu vermeiden und den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

Eine weitere Möglichkeit ist eine eigene Infrastruktur, also der Bau geeigneter Ladestationen auf dem Betriebsgelände, sodass über Nacht abgestellte Fahrzeuge geladen werden können. Solche Depots gewährleisten, dass Ihre Flotte stets einsatzbereit ist – auch hier unterstützt Sie Shell in allen Belangen.

Unser Tipp: Laden am eDepot

Das eDepot ist Ihre eigene Lademöglichkeit direkt auf dem Betriebsgelände. Shell baut für Sie schlüsselfertige eDepots passend zu Ihren Anforderungen.

 

Reichweite

Moderne Elektro-Lkws wie der Mercedes-Benz eActros 600 schaffen bereits Reichweiten von bis zu 500 Kilometern, was vor allem im Regionalverkehr von Vorteil ist.

Ein Diesel-Lkw kann mit einer Tankfüllung etwa tausend Kilometer weit fahren – abhängig von Ladung, Nutzlast, Tankvolumen, Strecke, Geschwindigkeit und mehr. Betankt ist der Diesel-Lkw in etwa 10 bis 15 Minuten. Für Diesel-Lkws besteht zudem ein dichtes Netz an Tankstellen.

Ein E-Truck muss im Schnitt nach 400 bis 500 Kilometern geladen werden – dafür gibt es bisher nicht die nötige Ladeinfrastruktur. Demnach sind E-Lkws (noch) nicht für den Fernverkehr gerüstet.

Gut zu wissen:

Eine nachhaltigere Treibstoff-Alternative zu Benzin und Diesel ist Bio-LNG. Das ist biologisches Flüssigerdgas, das per Verflüssigung von Biomethan bei –162 °C gewonnen wird.

Ladezeit und Ladetempo

Die Ladezeit und das damit verbundene Tempo der Ladevorgänge stellt Betriebe vor Probleme. Während herkömmliche Diesel-LKWs innerhalb weniger Minuten betankt werden können, benötigen E-Lkws deutlich längere Ladezeiten.

Elektro-Lkw werden in der Regel mit einem Gleichstrom-Schnellladegerät aufgeladen, das an das Stromnetz angeschlossen ist. Selbst mit modernen Schnellladestationen kann es zwischen 45 Minuten und mehreren Stunden dauern, um die Batterien aufzuladen. Dies kann zu erheblichen Verzögerungen führen, insbesondere auf langen Strecken oder bei intensiver Nutzung.

Das ist auch der Grund, warum E-Lkws derzeit noch primär für den Regional- und Stadtverkehr und weniger für Fernfahrten geeignet sind.

Der Hybrid-Lkw mit Stromabnehmer

Dem Straßenbahn- und Zugverkehr nachempfunden gibt es auch E-Trucks, die nicht rein per Batterie betrieben werden, sondern mit einem Stromabnehmer ausgestattet sind, der an die Oberleitung andockt. Der Abnehmer liefert den Strom für die Fahrt und lädt die Batterie. Wird der Abnehmer von der Oberleitung gelöst, liefert die Batterie die nötige Energie zum Fahren. Die Technologie bedarf weiterer Tests und Investitionen.

Anschaffungskosten

Im Vergleich zu Diesel-Lkws sind die Investitionen für E-Trucks deutlich höher, was vor allem auf die teuren Batterien zurückzuführen ist. Ein typischer Elektro-Lkw kann bis zu dreimal so viel kosten

wie ein vergleichbarer Diesel-Lkw. Die hohen Anschaffungskosten für Elektro-Lkws stellen also eine weitere Herausforderung bzw. Hemmschwelle für Unternehmen dar.

Die genannten Vorteile – geringere Betriebs- und Instandhaltungskosten – haben das Potenzial, dass sich bei weiterer Verbreitung von E-Lkws die hohen Anschaffungskosten auf lange Sicht amortisieren.

E-Lkw: Wie sieht die Zukunft aus?

Die Technologie hinter Elektro-Lkws entwickelt sich rasant weiter, denn E-Lkws werden in Zukunft eine immer größere Rolle im Schwerlastverkehr spielen. Die Verfügbarkeit dieser Fahrzeuge nimmt stetig zu, da die Nachfrage nach umweltfreundlichen Transportlösungen wächst und die Produktionskapazitäten der Hersteller steigen.

Neue Batterie-Technologien versprechen höhere Energiedichten und kürzere Ladezeiten. Unternehmen wie Mercedes-Benz und Volvo investieren intensiv in Forschung und Entwicklung, um die Leistungsfähigkeit und Effizienz ihrer E-Trucks stetig zu verbessern. So kann auch die Akzeptanz und Verbreitung von Elektro-Lkws weiter gesteigert werden, um den Übergang zu einem nachhaltigeren Güterverkehr zu ermöglichen.

Mit Initiativen wie dem Ausbau der Ladeinfrastruktur durch Shell und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnologie wird die Integration von Elektro-Lkws in den Logistiksektor immer realistischer und wirtschaftlicher.

Fazit: E-Lkws sind Teil der Mobilität der Zukunft

E-Lkws haben das Potenzial, den regionalen Güterverkehr sauberer und leiser zu machen. Sie stellen eine emissionsarme Alternative zu dieselbetriebenen Lkws dar. Um die Verbreitung von E-Trucks auf den Straßen zu fördern und so das Verkehrsaufkommen nachhaltiger zu gestalten, benötigt es Investitionen in Reichweite und Ladetempo sowie den Bau eines dichten Netzes an Ladestationen.

FAQs zu E-Lkw

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